Am 5. November 2024 hat der ECOFIN-Rat einen wichtigen Schritt zur Digitalisierung der Mehrwertsteuerprozesse in Europa beschlossen: Man konnte sich nach monatelangen Verhandlungen und einigen gescheiterten Anläufen nun auf eine gemeinsame Linie zur „VAT in the Digital Age“-Initiative (ViDA) einigen.
Kleiner Wermutstropfen: Der ausgehandelte Kompromissvorschlag muss nun zur abschließenden Beratung noch einmal an das EU-Parlament zurückgespielt werden.
Als eines der größten Netzwerke für den sicheren, schnellen und reibungslosen Austausch von elektronische Rechnungen und anderen digitalen Belegen in Europa begrüßt TRAFFIQX® diesen Durchbruch – ein Meilenstein für die europäische Steuerlandschaft und ein längst überfälliger Impuls für die länderübergreifende Harmonisierung der Mehrwertsteuer.
In einem Umfeld, in dem Unternehmen zunehmend international agieren und die Transparenzanforderungen in der Buchhaltung steigen, bietet ViDA eine einheitliche Grundlage für die elektronische Rechnungsstellung und digitale Meldepflichten. Denn: Die ViDA-Initiative setzt genau hier an. Sie zielt darauf ab, den digitalen Dokumentenaustausch überall in Europa zu fördern, administrative Prozesse zu automatisieren und die Effizienz der Steuererhebung zu steigern. Und damit nicht zuletzt: Den Steuerbetrug – gerade bei der Umsatz- und Vorsteuer – deutlich zu reduzieren.
Konkret bedeutet ViDA in diesem Zusammenhang, dass Unternehmen innerhalb der EU künftig einheitliche Standards für elektronische Rechnungen nutzen werden – und zwar mit dem Ziel, die Mehrwertsteuerinformationen in Echtzeit verfügbar zu machen und somit für höhere Steuertransparenz zu sorgen.
Die Roadmap zur Umsetzung der ViDA-Vorgaben ist bereits festgelegt:
- Ab Januar 2025 dürfen Mitgliedstaaten eRechnungen verpflichtend einführen, ohne dass eine Zustimmung des Rechnungsempfängers erforderlich ist. Etwas, was übrigens auch in Deutschland ab Januar für alle innerdeutsch empfangenen B2B-Rechnungen gilt.
- Bis 2028 sollen alle Unternehmen in Europa dann eine einheitliche Mehrwertsteuerregistrierung nutzen können. Zudem sollen dann auch erste (freiwillige) Maßnahmen zur Kontrolle der Plattformökonomie in Kraft treten. Auch hier ist Deutschland mit seinem aktuellen „Fahrplan zur eRechnung“ auf einem guten – zeitlich sogar besonders schnellen – Weg.
- Ab 2030 wird die schließlich verpflichtende digitale Meldepflicht für grenzüberschreitende Transaktionen innerhalb der EU eingeführt. Deutschland dürfte auch dieses Datum ohne Probleme einhalten – und wahrscheinlich sogar unterbieten – können.
- Bis Januar 2035 soll das harmonisierte, digitale Steuerumfeld in Europa dann schließlich abgeschlossen sein.
Deutschland könnte (endlich) wieder zum Vorreiter werden
In Deutschland hat sich im Bereich der eRechnung schon einiges getan: Bereits heute sind Unternehmen, die an die öffentliche Hand Rechnungen stellen, verpflichtet, diese elektronisch über Formate wie XRechnung einzureichen.
Ab 2025 wird die eRechnungspflicht zudem auf B2B-Geschäfte ausgeweitet, sodass alle Unternehmen in Deutschland „echte“ elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten müssen. In den folgenden Jahren zünden dann sukzessive weitere Pflichtstufen, sodass bereits Anfang 2028 die gesamte deutsche Wirtschaft auf den Empfang und den Versand von echten elektronischen Rechnungen umgestellt sein dürfte.
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